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Einige Grundlagen zu
Galvanikfiltergeräten und allgemein zur Filtertechnik
für galvanische Bäder
Filterpumpen in der Galvanik werden meist in der Ausführung Kerzenfiltergerät
oder Plattenfiltergerät eingesetzt. Sie dienen in erster Instanz zur verfahrensnotwendigen
Filtration galvanischer Bäder. Es werden nicht nur die Schwebstoffe
entfernt, sondern auch das Bad umgewälzt; daher werden die Geräte
oft auch als Filterpumpen bezeichnet. Die Umwälzung durch die
Filterpumpe trägt dazu
bei, dass die Temperatur im Bad gleichmäßig ist und der Elektrolyt
an den Waren ständig ausgetauscht wird.
Der Elektrolyt wird auf verschiedenste Arten durch ein oder
mehrere Galvanikfiltergeräte gepumpt. Nach der Reinigung gelangt er auf ebenso
vielfältige Arten in die Wanne zurück. Die Anordnung der
Galvanikfiltergeräte und die Art der Leitungsführung wird durch die Art der
Galvanisieranlage und die zu erreichenden Ziele bestimmt.
Über Filtration hinaus, können die Filtereinrichtungen für die
Galvanik gleichzeitig
für andere Zwecke genutzt werden wie zum Beispiel:
● für die Badbewegung
● für die Zugabe von Badzusätzen
● für die Durchführung der periodischen oder permanenten
Aktivkohlereinigung
Die Bedeutung der Filterpumpen in
der Galvanotechnik ist mittlerweile so wichtig geworden, dass
bestimmte Galvanisierverfahren ohne diese Einrichtungen undenkbar
sind. Wir denken hierbei zum Beispiel an die Herstellung der
Schallplatten, CD-Platten, Mikrostrukturen und Leiterplatten mit
Feinstleitern. Aus diesem Grund sollten Galvanikfiltereinrichtungen bereits
von Anfang an in die Planung der Galvanisieranlage einbezogen
werden.
Filtrationsarten
Es gibt 3 Hauptgruppen der Filtrationsarten. Sie sind:
● Oberflächenfiltration
● Tiefenfiltration
● Anschwemmfiltration
Für alle diese Filtrationsarten stehen unterschiedliche technische
Lösungen zur Verfügung.
Oberflächenfiltration.
Bei der Oberflächenfiltration werden die Verunreinigungen auf
der Oberfläche des Filtermediums zurückgehalten. Die
Verunreinigungen bilden eine Schicht. Erst diese Schicht erzeugt die
eigentliche Filterfeinheit. Mit zunehmender Schichtstärke wird die
Rückhalterate immer größer. Infolge dessen steigt der Differenzdruck
im Filtergehäuse. Der Förderstrom lässt nach. Sobald der Förderstrom
zu gering wird, ist es notwendig, dass der Filter gereinigt wird.
Bei der Plattenfiltration strömt das zu reinigende Medium den Platteneinsatz an der Außenseite
an. Durch die äußeren Bohrungen einer Filterplatte gelangt es in den
Hohlraum unterhalb dieser Platte und auf das Papier der darunter
liegenden Filterplatte. Es dringt durch dieses Papier und die
Verunreinigungen werden zurückgehalten. Durch das Raster der
Filterplatte wird das Filtrat zur Mittelbohrung geleitet, wo es
abfließt.
Für die Filtration mit Filterplatten stehen die unterschiedlichsten
Papiersorten und Feinheiten zur Verfügung. In der Regel reicht das
handelsübliche Krepppapier. Für Spezialanwendungen stehen
Filterpapiere und -vliese in den verschiedensten Feinheiten und
Ausführungen zur Verfügung, bis hin zu den hochwertigen
Glasfaserscheiben mit Abscheideraten < 0,2 µm. Die Reinigung des
Filters erfolgt durch das Ersetzen des Papiers.
Plattenfilter haben folgende Vorteile:
● billige Ersatzfilter
● weniger Entsorgungsaufwand
Als Nachteil ist der hohe Personalaufwand bei der Reinigung zu
nennen.
Tiefenfiltration
Die Tiefenfiltration wird anhand von Filterkerzen praktiziert.
Filterkerzen sind Normelemente mit zylindrischer Form. Es wird von
außen nach innen filtriert. Das Filtrat wird in der Mitte durch ein
Kernrohr abgeleitet. Um dieses Kernrohr wurde Garn gewickelt. Die
Wicklungen sind außen gröber und werden zum Kern hin immer feiner.
Es stehen die unterschiedlichsten technischen Ausführungen zur
Verfügung.
Die Verunreinigungen unterschiedlicher Größe dringen in
unterschiedliche Tiefen in die Kerze ein und werden dort
zurückgehalten. Die Kerze kann so lange benutzt werden, bis alle
Hohlräume gefüllt sind. Bei richtiger Abstimmung der Filterfläche
auf die Pumpe, können auf diese Art sehr lange Standzeiten des
Filters erreicht werden.
Es gibt viele unterschiedliche Arten Wickelfilterkerzen auf dem
Markt. Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch die benutzten
Kerne und Garne. Entsprechend dem Preis der Filterelemente werden
hochwertige Garne benutzt, die nach dem Dreizylinder-Spinnverfahren
hergestellt wurden. Bei billigeren Kerzen werden Garne benutzt, bei
denen die Flusen sich auf nur einem Trägerfaden befinden. Sie können
beim Wickeln leicht verrutschen und so Löcher bilden.
Die Kerzen werden bei der Filterreinigung ersetzt. Falls die
ausfiltrierten Verunreinigungen löslich sind, wie z.B. Eisen, kann
die Kerze saubergebeizt und -je nach Qualität- mehrmals benutzt
werden.
Kerzenfilter haben folgende Vorteile:
● einfache Handhabung
● längere Standzeiten
Als Nachteile sind die höheren Beschaffungs- und Entsorgungskosten
zu nennen.
Anschwemmfiltration
Bei der Anschwemmfiltration wird eine vorhandene Filterfläche
mit Filterhilfsmittel angeschwemmt. Häufig benutzte Anschwemmmittel
sind Kieselgur und Zellulose. Das früher benutzte Asbest darf nicht
mehr eingesetzt werden. Gute Filterhilfsmittel haben die
Eigenschaft, dass sie Partikelchen zurückhalten, die kleiner sind,
als die Poren des Trägermediums.
Die Standzeiten der Anschwemmfiltergeräte können beachtlich sein.
Neu entwickelte Systeme haben dazu geführt, dass die
Anschwemmfiltration immer mehr zum Einsatz kommt. Lange Standzeiten
bei exzellenter Filterleistung sind die Vorteile dieser
Filtertechnik. Die Nachteile einer früher relativ aufwendigen
Reinigung werden durch den Einsatz optimierter Techniken weitgehend
vermieden.
Auslegung
Es gibt einige Kriterien die bei der Auslegung der Filtergeräte eine
wichtige Rolle spielen. Die folgende technischen Vorgaben sind
wichtig für die Auslegung der Filterart und der Filtergröße:
● Badtyp
● Veredlungsart
● Art und Menge der Verunreinigungen
● Gewünschte Standzeit
Hinweis:
Die obige Abhandlung ist ein Ausschnitt eines ausführlichen Artikels
der Firma Bohncke GmbH. Auf Wunsch lassen wir Ihnen den kompletten
Artikel gerne zukommen. |